#105 – Vertraue dem Prozess

Wir möchten alles und zwar sofort. Auf dem Weg zu unserem Ziel legen wir uns die härtesten Bedingungen auf. Das ist allerdings nicht der Weg zur Exzellenz, sondern in den Abgrund. Warum das so ist, darüber spreche ich in der neuen Episode des Coconut Life Podcasts.

Ein Spitzensportler kann sich nicht erlauben, gegen seinen Körper zu arbeiten. Die Kunst ist vielmehr, im Einklang mit dem Organismus das Beste zum Vorschein zu bringen. Selbstliebe und Selbstsorge sind oberste Prämissen.

Daran können wir uns ein Beispiel nehmen. Wie häufig erlegst du dir und deinem Team Dinge auf, die ihr als quälend erlebt? Wie sehr zerstörst du damit die kleinen Pflänzchen, die dabei sind sich zu entwickeln? Wie sehr glaubst du zu wissen, was gut ist anstatt in einer tiefen Verbundenheit mit dem Prozess zu arbeiten.

Unsere Egos stehen der schönsten und größten Version unseres Lebens im Weg. Aber anstatt das Ego auszurotten, geht es darum, ihm einen sicheren und guten Platz zuzuweisen. Es liebevoll zu betrachten, ihm aber auch klare Leitlinie zuzuweisen, wenn es sich auf den Fahrersitz setzen möchte.

Dich liebevoll zu behandeln bedeutet, all deinen Schattenseiten liebevoll zu betrachten. Vor allem dann, wenn du dazu nicht in der Lage bist, frei nach dem Motto

„Ich behandle mich liebevoll auch wenn ich mich im Augenblick nicht liebevoll behandle.“

Wenn du Exzellenz liebst, dann wirst du mir jetzt wahrscheinlich antworten: „Aber Nina, von nichts kommt nichts.“ Damit hast du recht. Gleichzeitig ist das nur ein Teil der Gleichung.

Der andere Teil ist folgender: Entwickle ein feines Gespür für Prozesse. Die Pausen zwischen den Trainings sind mindestens genauso wichtig wie das Training selbst. Dein Körper, deine Seele und das äußere Geschehen sind dein Spiegel. Nutze ihn für dich. Wenn etwas nicht so läuft, wie du es dir wünschst, betrachte diesen Spiegel und vertraue deiner inneren weisen Stimme. Sie sagt dir, was ansteht und zwar ohne dass du halbtot über dem Zaun hängst.

Lasse dich auf den Gedanken ein, dass der Prozess – genau wie ein Fluss – eigene Phasen beinhaltet. Jede Windung ist wichtig. Wenn du den Fluss begradigst, weil es dir nicht schnell genug geht, dann führt das zu einer Überschwemmung. Wenn der Fluss zu sehr verzweigt, versiegt er.

Du besitzt in diesem Augenblick bereits alle Informationen, um zu wissen, was gebraucht wird. Sei bereit, auf sie zu hören. Tausche dich mit deinem Team darüber aus und du wirst weiser aus dem Meeting hervorgehen. Das ist der erste wichtige Schritt.

Wenn du das getan hast, sei bereit danach zu handeln. Die Wenigsten besitzen den Mut, das zu tun. Als ich vor über 9 Jahren meinen Corporate Job gekündigt habe, um mein eigenes Unternehmen aufzubauen, ist mir der A** auf Grundeis gegangen. Wenn du dennoch weitergehst, entwickelst du eine innere Stärke, die du sonst nirgendwo findest.

Wenn du danach handelst. erlaube dir, es zu genießen, auch wenn alle vermeintlichen „Theorien“ etwas anderes behaupten. Denn keine Theorie dieser Welt besitzt in Bezug auf dich und dein Team deinen Wissenstand. Sei bereit dich mit der Theorie auseinanderzusetzen, in dem Wissen, dass viel Erfahrung dort eingeflossen sind. Wenn du spürst, dass es nicht das Richtige für dich und dein Team ist, sei bereit die Theorie über Bord zu werfen und vertraue dem Prozess.

Alles Liebe

Nina

PS: Alle Stärke liegt innen nicht außen
PPS: Den Coconut Life Podcast gibt es auf iTunes, Spotify und YouTube! Ich freue mich, wenn du ihn abonnierst.