Coconut Life Podcast

Verantwortung fördern

Du ackerst. Wenn die andere Person dir zuarbeiten soll, passiert nichts. Dir geht der Hut hoch.

An dieser Stelle solltest du innehalten und das Thema „Verantwortung“ beleuchten. Warum das so ist, erfährst du in diesem Beitrag.

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Dazu erst einmal ein Beispiel:

Du bist Führungskraft und arbeitest mit einem Kollegen aus einem anderen Bereich in einem von dir initiierten Projekt. Es läuft gut, solange du die Arbeit machst. Als der Kollege an der Reihe ist, passiert nichts. Er bezieht sich auf äußere Faktoren, auf die er angeblich keinen Einfluss hat. Anstatt mit dir ein konkretes weiteres Vorgehen zu besprechen, zu schauen, wie ihr es lösen könnt, dir in Aussicht zu stellen, wann er seine Zuarbeit leisten kann, zieht er sich simpel auf die Aussage zurück „Da kann ich nichts machen.“

Nach wiederholter Nachfrage und immer derselben Reaktion entscheidest du dich, das Projekt allein weiterzuführen.

Nach einiger Zeit erhältst du eine Nachricht von dieser Person. Sie wolle sich nach dir erkundigen. Du hättest ja nicht mit dem Projekt warten wollen und dich entschieden, allein weiterzumachen.

Was ist jetzt wichtig zu verstehen?

Nina Stromann – Inhaberin von Coconut Life – Danke an Berberbeard für das schöne Foto

Über dem Tisch - Unter dem Tisch

Vielleicht kennst du das auch, ich nenne das das „Über dem Tisch – unter dem Tisch“ Phänomen.

  1. Die Informationen über dem Tisch

Die Person gibt sich interessiert und so, als ob sie dich unterstützen möchte. Sie behauptet, dein Wohlergehen liege ihr am Herzen.

  1. Die Informationen unter dem Tisch

Das Verhalten, das die Person zeigt, „Da kann ich nichts machen“, steht im diametralen Widerspruch zu ihren Worten. Gleichzeitig gibt diese Person zwischen den Zeilen zu verstehen, dass du das Projekt abgebrochen hast, was im Ergebnis zutreffend ist. Allerdings übernimmt sie in keiner Weise Verantwortung für ihren Anteil an der Situation.

Diese widersprüchlichen Informationen „Ich bin lieb und an dir interessiert“ und gleichzeitig „ich unterstütze dich nicht und gebe dir die alleinige Verantwortung für die Situation“ können dazu führen, dass du die Situation immer wieder in dir bewegst. Du hast einerseits das Bedürfnis fair zu dieser Person zu sein und gleichzeitig sagt dir dein Bauchgefühl, dass da etwas nicht stimmt. Diese Doppelbotschaft, in der Psychologie auch „Double Bind“ genannt, ist ein dysfunktionales, paradoxes Muster der menschlichen Kommunikation, das dich salopp gesprochen bekloppt macht, wenn du nicht aufpasst. Der Grund liegt darin, dass du – vor allem, wenn du fair sein möchtest – innerlich immer wieder hin- und her oszillierst zwischen „aber es war doch nett, was er/sie gesagt hat“ und „es hat sich scheiße angefühlt“. Das kann zu einer Spirale führen, die dich sehr viel Kraft kostet.

Wie kannst du das auflösen?

  1. Erkenne die Doppelbotschaft und das Dysfunktionale darin.

Der erste Schritt ist immer gewahr zu werden, was passiert. Bewusstsein ist der Schlüssel. Andernfalls bist du nur eine Figur auf dem Spielfeld. 

  1. Versuche es nicht in dir aufzulösen, sondern stehen zu lassen.

Die Tendenz bei so einem Verhalten ist der innere Wunsch Klarheit herzustellen und die Botschaften übereinander zu bekommen. Das ist unmöglich. Die Botschaften passen nicht zueinander. Punkt. Jeder Versuch deinerseits, die Diskrepanz aufzulösen führt dich nur tiefer in die Spirale. Lass es sein. Was du ausprobieren kannst ist, die Doppelbotschaft zu benennen. „Du hilf mir mal. Auf der einen Seite zeigst du dich interessiert. Auf der anderen Seite höre ich nur ein pauschales „Da kann ich nichts machen.“ Diese Botschaften passen für mich nicht zusammen.

  1. Nutze die Situation

Der beste und interessanteste Part kommt jetzt! Frage dich, was das Verhalten der anderen Person in dir auslöst, und beantworte dir diese Frage. Was ist dein erster Impuls? Möchtest du die Person mit ihrem Verhalten konfrontieren? Was versprichst du dir davon? Kommst du in dem Fall zu dem Schluss, ein gradliniger Mensch zu sein? Oder kommst du dir vor wie ein Bollerkopf? Oder hast du den Impuls nichts zu sagen? Was passiert dann? Kommst du dir vor, als würdest du Konflikten aus dem Weg gehen? Kommst du dir in dem Fall vor wie ein Arsch? Hast du Sorge, dass die Person dir krumm kommt? Hast du Sorge, der anderen Person Unrecht zu tun? Möchtest du gerne Frieden herstellen? Wie gehst du mit deiner Wut / Enttäuschung um? Drückst du sie weg? Kannst du sie gut für dich nutzen?

Das Entscheidende

Deine Antworten, wie auch immer sie aussehen mögen, geben dir wichtige Hinweise darauf, was du über dich denkst und mit welchen Augen du die Welt betrachtest. Wenn du Sorge hast, kein guter Mensch zu sein, zu dominant oder konfliktscheu zu sein, bestraft zu werden, unfair zu sein, etc., ist es entscheidend, dich mit diesen Befürchtungen auseinanderzusetzen. Andernfalls lässt du dich über deine Angst leiten. Wahre Führungsstärke resultiert jedoch aus innerer Freiheit.

Wichtig an dieser Stelle ist, die Verantwortung für deinen Part zu übernehmen und den Rest sehr klar bei der anderen Person zu lassen. Das erfordert von dir Standfestigkeit vor allem dann, wenn die Person dein Vorgehen nicht gut findet. In der Klarheit über Verantwortlichkeiten liegt deine Stärke.

Zukunft Führung

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Lerne souverän und gezielt Teamdynamiken zu begleiten und eigenverantwortliche Teams zu entwickeln.